Nach Jahrzehnten der Stagnation beginnen nun Frauen in Lateinamerika vermehrt, sich als politische Alternative zu etablieren. Ein weiteres Kennzeichen ist, dass sie nunmehr durch eigene Qualifikation in höhere politische Ämter aufsteigen und nicht, wie früher, als Anhängsel ihrer Ehemänner.
Nach dem Amtsantritt von Michelle Bachelet in Chile am 11. März übernahm Ende desselben Monats in Jamaica Portia Simpson Miller von Premierminister P. J. Patterson das höchste Amt im Staate. In Peru wird allem Anschein nach Lourdes Flores im Mai in einer – allerdings eher aussichtslosen – Stichwahl gegen Ollanta Humala antreten. Neben Bachelet die politisch wohl einflussreichste Frau Lateinamerikas ist Cristina Kirchner in Argentinien, nicht weil sie die Gattin des Präsidenten ist, sondern als Senatorin der wichtigen Provinz Buenos Aires.
Stark gestiegen ist der Frauenanteil in den lateinamerikanischen Parlamenten, angeführt von Argentinien und Kuba mit je 36%.